Zwei Brüder werden vom Krieg getrennt.
Briefe von Friedrich
Die Familie von Eisenholz ist stolz, deutschen Königen und Kaisern seit Generationen Offiziere zu stellen. Auch Albrecht soll eine Offizierslaufbahn bei der Wehrmacht einschlagen. Gegen den Willen seines Vaters tritt Albrecht der SS bei.
Aber statt des erhoffen Fronteinsatzes in der Eliteeinheit des Führers, landet Albrecht in der Wachmannschaft eines Konzentrationslagers. Einzig die Feldpost seines älteren Bruders Leutnant Friedrich von Eisenholz verhindert, dass Albrecht vollends verroht.
Als Friedrich nicht mehr antwortet, glaubt Albrecht, der Bruder hat ihn vergessen. Aber der Bruder hat ihn nicht vergessen.
Es beginnt eine spektakuläre Jagd nach den Briefen von Friedrich.
Das ist der Klappentext meines aktuellen Projekts „Briefe von Friedrich“.
Die Arbeit an diesem Projekt fällt mir sehr schwer, nicht nur, weil ein historischer Roman viel Recherchearbeit verlangt.
Da ist auf der einen Seite Albrecht, der SS-Mann, dem das, was er tut, zuwider ist. Es macht ihn krank, gegen die Werte mit denen er aufgewachsen ist und gegen die Menschlichkeit in sich selbst zu handeln. Gleichzeitig wird er von Kameraden und Vorgesetzten gezwungen und kann die Situation nicht verlassen. Schließlich wird er von den Gewalterfahrungen, die er macht, zerrissen.
Auf der anderen Seite sind die Häftlinge, deren Leid ich, so gut ich kann, gerecht werden muss und will. So sehr, wie ich Albrecht als Menschen darstellen will, so wichtig ist es mir, die Verbrechen der Nationalsozialisten nicht zu verharmlosen. Im Gegenteil: Ich will so schonungslos und erschütternd wie möglich, Verbrechen, Schmerz und Hass einfangen.
Auch wenn die Erstfassung Anfang November 2020 fertig geworden ist, muss ich doch noch viel Arbeit hineinstecken. Denn ich will zeigen, dass auf beiden Seiten Menschen standen.
Die Wachleute im KZ waren Menschen und nur, wenn wir verstehen, warum Menschen anderen Menschen unfassbares Leid antun, können wir zukünftiges Leid verhindern.